O² zapft is

Ins Auge gefasst hatten wir das Oktoberfest ja schon lange, nur besteht zwischen ins Auge fassen und wirklich planen immer ein gewisser Unterschied. So wars auch diesmal. Zwei bis Drei Tage vorher war klar wer alles dabei ist und wo wir schlussendlich übernachten werden, kurz noch ne Zugverbindung rausgesucht und der Wochenendtrip ans Münchner Oktoberfest stand. Dabei: Oli, Daniel, Stefan und ich. Treffpunkt Singen Bahnhof.

Klang jedenfalls schonmal vielversprechend. Leider gings weniger gut los, in Singen haben wir nämlich erstmal schön den Zug verpasst, was eigentlich halb so schlimm gewesen wäre, wenn unsere Fahrplaninformationen gestimmt hätten, allerdings fuhr der nächste Zug nicht schon 30 Minuten später, sondern geschlagene 2h. Aber halb so schlimm, dann halt erstma in die Stadt. Und wir hatten einen Plan, die großen 3 Bs -> Bier, Bank und B(D)öner. Die Zeit ging rum wie nix und schon saßen wir im Zug nach München, zwar die komplette Strecke ohne richtigen Sitzplatz, aber was solls, wie sind ja schliesslich keine Weicheier. Viel schlimmer war, dass uns auf der Hälfte der Strecke das Bier ausging…

Oli meldete sich freiwillig beim nächsten Stop am Kiosk Bier zu kaufen, kleines Problem, der Stop war grade mal 5 Minuten inklusive Umsteigen. Zug hält, Oli rennt los, wir zünden uns kippen an, der andere Zug steht schon am Gleis gegenüber, alle steigen ein, wir noch am rauchen, werden vom Schaffner gebeten einzusteigen, sagen dass wir gleich einsteigen werden, werden erneut aufgefordert, kein Oli in Sicht, der Schaffner ruft und nimmt die Pfeiffe in den Mund, wir sagen ihm dass Oli noch auf Klo ist, der Schaffner erklärt uns das Züge auch Toiletten haben und fordert uns zum letzten Mal auf einzusteigen, wir bewegen uns notgedrungen Richtung Tür, der Schaffner pfeifft, wir halten die Tür offen, sehen endlich Oli um die Ecke rennen, drücken gegen die Tür und Oli springt rein, Tür zu, Zug fährt ab. Sauknapp das Ganze, aber es hat gereicht und wir hatten wieder Bier (auch wenns echt Scheisse geschmeckt hat). Der Rest der Fahrt verlief dann echt unspektakulär, mag aber auch daran gelegen haben, dass keiner mehr freiwillig Bier holen gehen wollte.

In München angekommen, sind wir dann zuersteinmal zu Timo, dem ich hier nochmals herzlichst danken möchte, dass er uns über das Wochenende aufgenommen hat und für den Stress entschuldigen den er durch uns hatte, aber dazu später mehr. Das beste an der Übernachtungsmöglichkeit bei Timo, es waren grade mal 10 Minuten zu Fuss zur Wiesn. Da wir nun das Gepäck los waren, wollten wir natürlich auch noch ein bisschen in München rumkommen, fürs Oktoberfest wars schon ein bisschen zu spät, ausserdem wollten wir ja den kompletten Samstag dort verbringen. Alsn sind wir mit Timo los, haben später noch Ina getroffen und sind in ein paar Kneipen in München gewesen, leider waren die Guten total überfüllt, aber halb so schlimm, einigermassen spät wurds trotzdem, was uns am nächsten Tag noch zum Verhängnis werden sollte.

„Geht da richtig früh hin, sonst kriegt ihr keinen Platz“. Das haben wir von zig Leuten gehört, geglaubt haben wir es ihnen auch, vor hatten wir es auch, nur eins haben wir nicht, richtig, wir habens nicht geschafft. Statt zwischen 8 und halb 9 waren wir erst gegen 10 Uhr da. Vor jedem Zelt standen riesen Schlangen, wir haben uns dann die kleinste rausgesucht und uns erstmal angestellt, es ging sogar minimal vorwärts und kurz (10m) vor der Tür kam dann der Türsteher und meinte, wir könnten ruhig stehen bleiben, die Tür ginge aber bis heute abend nicht mehr auf, das Zelt sei voll und es kämen noch ein paar Tausend Leute mit Reservierungen. Konnten wir also vergessen. Beim Zelt gegenüber haben wir dann ne relativ kleine Schlange gefunden bei der wirs nochmal probiert haben, nach 20 Minuten war dann auch klar, warum die Schlange so kurz war, es war der Lieferanteneingang. Allerdings wurde uns auch gesagt, wo der richtige Nebeneingang sei, dort standen wir dann nochmal ca 20 Minuten, es ging auch ganz gut voran, bis wir dann das Schild über dem Eingang gesehen haben „Nur mit Reservierung“, egal dachten wir uns, eventuell können wir die ja irgendwie belabern. Naja, mit belabern war nicht viel, unser grandioser Bestechungsplan ist dann „verwunderlicherweise“ auch fehlgeschlagen, alles irgendwie s******e … Eigentlich war dann der Plan erstmal in einen der Openair Biergärten zu sitzen, aber auch da war Fehlanzeige mit freien Plätzen.

Ein neuer Plan musste her, also erstmal ein Weissbier getrunken und überlegt. Wir sind dann erstmal in die Stadt mit Ziel Hofbräuhaus und siehe da, nach kurzem Suchen ein freier Platz und endlich das erste heissersehnte Mass, lecker wars, so lecker, dass gleich noch eins sein musste. Lecker gegessen haben wir auch noch, so dass wir jetzt definitiv bereit waren für die Wiesn. Unser Plan war dann so gegen 15Uhr wieder an der Wiesn aufzukreuzen, da der FC Bayern München noch ein Heimspiel hatte und wir davon ausgingen, dass doch einige Leute noch zu dem Spiel gehen würden.

Auf dem Rückweg wurden wir dann noch von einem O² Promoteam angelabert und bekam alle diese grandiosen T-Shirts geschenkt.Vom Bier gestärkt, mit neuen T-Shirts ausgestattet und voller neuen Mutes kamen wir also wieder auf dem Oktoberfest an.

Die nächste Anstellmöglichkeit war auch gleich gefunden und diesmal sah es auch garnicht so schlecht aus. Gleich zu anfang kam ne Bedienung raus und hat uns die 3 netten Mädels mit denen wir uns unterhalten haben weggeschnappt und ins Zelt geführt, uns leider nicht … Aber nach ca. 30 Minuten standen wir dann direkt vor dem Eingang mit echt guten Chancen nun doch endlich mal in eines der Zelte zu kommen. Plötzlich seh ich die Bedienung von vorhin drinnen rumstehen und nach draussen spähen, ich ihr also gewunken und die Anzahl der Personen angezeigt und ehe wir uns versahen standen wir auch schon mitten im Zelt zwischen Leute aus der ganzen Welt.

Das erste Mass war auch innerhalb von 5 Minuten da und es konnte endlich so richtig losgehen, genau das passierte auch, wir saßen den ganzen Abend keine 5 Minuten auf der Bank, nur noch irgendwo auf der Bank, auf den Tischen, zwischen irgendwelchen Leuten und haben gefeiert. War echt ne Hammerparty und ich glaube ich war noch nie um 20 Uhr so dermaßen voll ;). Egal, durchgehalten haben wir trotzdem bis ca. halb 10.

Hier mal ein paar Impressionen:

Wie man sieht, wurds dann auch irgendwann Zeit für den Heimweg, für die meisten jedenfalls. Ich konnts mal wieder nicht sein lassen und war noch ein mit ein paar Leuten unterwegs, war an und für sich auch ganz lustig, nur die Fahrt mit der U-Bahn (ja wir haben 10 Minuten zu Fuss von der Wiesn gewohnt und ja ich hätte nicht mit der U-Bahn fahren müssen und ja ich bin im Kreis gefahren und ja ich konnte den Fahrplan nicht mehr lesen) hätte ich mir ersparen können. Aber ich kam dann irgendwann auch zu Hause an und hab mich erstmal zwischen Oli und Daniel einquartiert, die mir dreister Weise meinen Bettschlafplatz klauen wollten :P.

Das nächste woran ich mich erinnere war, dass jemand bei uns ins Zimmer kam und uns beschumpfen hat. Warum wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, sollte es aber am nächsten Morgen rausfinden. Da fanden wir nämlich diesen netten Zettel vor unserer Tür:

Zur Erklärung: Geschrieben hatte den Zettel ein Mitbewohner von Timo, der der Meinung war wir hätten die ganze Nacht die Tür zur WG offen gelassen, wir behaupten zwar nein, aber sicher kann sich auch bei uns keiner sein. Glücklicherweise hatten wir eh am Sonntag die Abreise geplant von dem her war der Rausschmiss kein wirklich grosses Problem. Als Stefan Sonntag mittag von seiner zweiten Wiesentour, ich weiss immernoch nicht wie er das geschafft hat, zurückkam haben wir dann auch die Heimreise angetreten, die dann recht unspektakulär und diesmal sogar mit Sitzplätzen!!! von statten ging.

Ich muss sagen es war ein Hammerwochenende, das definitiv wiederholt werden muss. Am besten mit genau den Leuten die auch diesesmal dabei waren!

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Eine Antwort

  1. Daniel sagt:

    Fetter Bericht zu ner richtig geilen Sause!
    Hab gar nicht mitbekommen, dass Du Dir Notizen gemacht hast, ich persönlich hätte das glaube ich nicht mehr so minutiös auf die Reihe bekommen 😀
    Hoffe auch, dass wir das, wenn auch vielleicht aus bekannten Gründen nicht dieses Jahr, dann aber nächstes Jahr wiederholen könnten!
    Gx,
    Daniel

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