Soča Tal, Slowenien

Von Bled ging es Richtung Soča Tal. Genauer gesagt nach Tolmin.

Dort haben wir einen einfachen aber dafür günstigen Campingplatz gefunden mit direktem Badezugang in die Soca. Wie sich herausgestellt hat, ein Campingplatz für Paraglider, da direkt nebenan ein Landeplatz lag. Das Soča Tal bietet ideale Bedingungen fürs Paragliden, wodurch der Himmel voll war mit Gleitschirmen, die elegant durch die Lüfte schwebten.

Punk Rock Holiday, aber keiner ist da

In Tolmin mussten wir noch kurz einen Abstecher zum Festivalgelände des Punk Rpck Holidays machen auf dem Marc im letzten Jahr mit Rene gewesen ist. Die diesjährige Ausgabe war schon 2 Wochen her, man konnte aber an einigen Stellen noch Reste der Aufräumarbeiten sehen. Schon seltsam das Gelände so ganz ohne Bühne, Punks und Bierstände zu sehen. 😉

Wasserfälle bei Bovec

Es ist nach wie vor sehr heiß und gefühlt noch schwüler. An große Wanderungen war bei dieser Hitze leider nicht zu denken. Also sind wir mit dem Auto die Top-Wasserfälle abgefahren (mit bisschen Laufen 😅). Die 45-minütige Fahrt von unserem Campingplatz nach Bovec führte uns durch das Gebirge und dessen Täler. Und wieder stellten wir fest, wie wunderschön grün Slowenien ist. Die Strecke war ein Traum. Leider haben wir davon keine schönen Bilder oder Videos. Die GoPro schlummerte nämlich tief vergraben in ihrer Box 🙈 und ich habe mich geweigert Marc’s neues iPhone aus dem Fenster zu halten.

Erster Wasserfall: Slap Virje

Zweiter Wasserfall: Slap Boca

Fast dritter Wasserfall: Slap Kozjak

Eine schöner Wanderung an der Soca führte uns (vermeintlich) noch zu einem dritten Wasserfall. Kurz vor dem Wasserfall steht am Wegesrand ein kleines Häuschen. Ab hier kostet das Weiterlaufen 5 Euro pro Person. Die Slowenen haben die Kommerzialisierung der Natur echt im Griff. Natürlich war zum Start der Wanderung weit und breit kein Schild, dass der Wasserfall Eintritt kostet. Generell ist jeder noch so kleine Parkplatz in der Nähe von Touristenattraktionen kostenpflichtig und es gibt kaum etwas ohne Eintrittspreis. Den Wasserfall haben wir uns dann im wahrsten Sinne des Wortes gespart.

Zum Abschluss natürlich Badepause in der Soca

Zum Glück ist ein Sprung in die kühle Soca nie weit entfernt und so haben wir den Ausflug mit einem kurzen Bad abgeschlossen.

Mit der Sauna-Gondel auf den Berg Kanin

Was ist das Horror-Szenario für einen Menschen mit Höhen- und Platzangst? Bei 30° C – 30 Minuten lang in einer vollverglasten Mini-Gondel auf 2500 Meter hochgondeln. Aber irgendwie fällt mir der Umstand, dass mir enge Räume und Höhen nicht ganz so geheuer sind, immer erst ein, wenn ich schon in der Situation bin – oder eben in der Gondel. Zudem sind Hunde und Hitze in geschlossenen Räumen auch nicht gerade die besten Freunde. Schlagzeilen wie „Hund erliegt Hitzetod im Auto“ schossen mir in den Kopf. Der Horror-Film war also perfekt. Die Panik kombiniert mit Sorge um Blanca waren mir ins Gesicht geschrieben und Marc dachte vermutlich ich springe gleich aus der Gondel.

Bei der Zwischenstation sind Blanca und ich dann auch gleich mal ausgestiegen. Das Gesicht und die Gesten des Herrn an der Station, werde ich glaube ich nicht mehr vergessen. Gehobener Zeigefinger („Ne ne ne, da darfst du noch nicht aussteigen“) und Fingerzeig zurück in die Gondel („Da geht’s wieder rein Lady“). Die Panik hatte er mir angesehen und mir wenigstens noch mitgegeben, dass es nur noch zwei Stopps sind bis zum Gipfel. Ergo weitere 15 Minuten Sauna-Club. Er hätte wenigstens noch einen Eukalyptus-Aufguss spendieren und mit einem Handtuch wedeln können. Aber man kann eben nicht alles haben 😄

Wir kamen etwas erhitzt aber heil oben an und natürlich hat mein Hund die Situation wieder souveräner gemeistert als ich. Und Marc hätte ohne mich vermutlich ein entspanntes Nickerchen in der Gondel eingelegt.

Oben angekommen wurden wir mit angenehmen 15° C, Sonnenschein und einer traumhaften Aussicht belohnt. Der Gipfel an sich ist aber karg und ist weit und breit sind nur Kies und Geröll zu sehen. Von der Liftstation ging es weiter bergauf. Da Slowenen von Beschilderungen der Wanderwege nicht viel halten, sind wir eben den anderen Menschen hinther gelaufen. Irgendwer wird schon wissen wo es langgeht 😄

Die Dame an der Kasse der Gondel hatte noch ein Loch im Felsen als Highlight erwähnt. Es führte ein schmaler Weg den Berg hinauf und ganz weit oben sah es steil und eng aus. Sowieso noch mit den Nerven runter aufgrund der Gondelfahrt, wollte ich mir diese Höhenpartie ersparen und auch Blanca habe ich diese Strecke dann doch nicht zugetraut. Wie sich später herausgestellt hat, lag mein Bauchgefühl damit auch goldrichtig. Der Weg war eng, steil und am Ende war der Aufstieg nur noch durch Festhalten an einem Stahlseil möglich. Blanca ist zwar sehr trittsicher und macht alles mit, aber bei einem Klettersteig muss auch sie passen.

Blanca und ich haben es uns mit einem Bier und Wasser (also ich Bier, Blanca Wasser) an der Gipfel-Bar gemütlich gemacht während Marc den Berg hochgeklettert ist.

Abkühlung in der Soca

Nach einer erneuten Sauna-Fahrt nach unten ging es zur Abkühlung in die Soca. Der Fluss ist so kalt, dass Abkühlung stets garantiert ist. Auch wenn man nur mit den Füßen drin steht.

Tolmin Klamm is nicht – wegen heiß

An unserem letzten Tag im Soca Tal sind wir es langsam angegangen und mittags gemütlich nach Tolmin aufgebrochen, um dort am späten Nachmittag noch durch die Tolmin Klamm zu laufen.

80 Euro später kamen wir in Tolmin an. Auf der 10 minütigen Autofahrt auf einer Schotterstraße hat uns ein freundlicher Polizist angehalten und meinte „Hier dürfen nur Fahrräder fahren. Keine Autos. Kostet 80 Euro Strafe, wenn wir jetzt bezahlen oder 160 Euro, wenn wir später bezahlen“. Hmm, wir nehmen die Option „jetzt bezahlen“.

An einem Sonntag in Tolmin ist so viel los wie in meinem Heimatdorf – also nichts. Aber ein nettes Café mit leckerem Kaffee, Croissant und Eis haben wir dann doch gefunden und die Zeit im Schatten, auf richtigen Stühlen statt Campingstuhl sitzend, genossen. Uns war für den restlichen Tag dann aber doch mehr nach Chillen und haben entschieden nicht noch eine Klamm anzuschauen. Felsen, Wasser, Holzstege hatten wir ja schon gesehen 😉

An unserem Abreisemorgen war Gewitter angesagt, deshalb haben wir uns spontan entschieden bereits abends alles abzubauen und die „Wir schlafen alle im Auto“-Karte zu ziehen. Die nächsten 3 Tage werden wir in einem Hotel in Ljubljana verbringen. Ein nasses, vor sich hin moderndes Zelt ist da eine Vollkatastrophe. Zwar später als gedacht ging um 9 Uhr morgens dann auch die Welt unter. Ein heftiges Gewitter mit Starkregen. Wir zum Glück ready zur Abfahrt im Auto 🤓

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